Schützen Sie sich selbst, aber auch Ihr Haus vor UV-Strahlung

Die Sonne scheint und gleich hebt sich unsere Stimmung. Bei gutem Wetter nach draußen zu gehen, bringt nicht nur Freude, sondern hilft ebenfalls dabei, unseren Vitamin-D-Haushalt aufzuladen. Allerdings sollten Sie sich starker UV-Strahlung nicht zu lang ungeschützt aussetzen. Erfahren Sie hier, wann und warum sie schädlich sein kann, wie Sie sich am besten davor schützen und weshalb Sie Ihr Haus ebenfalls dagegen sichern sollten!

UV-Strahlung – eine Definition

Licht besteht aus verschiedenen Wellenlängen. Die UV-Strahlung liegt im Bereich von 100 – 400 nm und ist somit der energiereichste Anteil. Sie ist mit dem bloßen Auge nicht sichtbar und wir können sie gleichfalls nicht über andere Sinnesorgane wahrnehmen. Die Abkürzung UV steht für Ultraviolett und lässt sich in drei Unterbereiche aufteilen. Diese haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Menschen und alles Leben. Dazu zählen:

Sonnenstrahlen brechen durch eine Wolkendecke
Eine Wolkendecke schützt nicht vor UV-Strahlung
  • UV-A: Mit einer Wellenlänge von 315 bis 380 nm. Sie wirkt stimmungsaufhellend und findet deshalb häufig Einsatz in der Lichttherapie, beispielsweise gegen Depressionen oder bestimmte Hauterkrankungen.
  • UV-B: Liegt im Bereich von 280 bis 315 nm und ist ursächlich für Ihre Urlaubsbräune. Allerdings wirkt sie sowohl chemisch als auch biologisch hochaktiv, weshalb eine zu hohe Belastung negative Effekte mit sich bringen kann. Darunter fallen zum Beispiel Sonnenbrand und Hauterkrankungen. Gleiches gilt für UV-A.
  • UV-C: Mit 200 bis 280 nm die kurzwelligste, aber energiereichste sowie gefährlichste Art. Sie hat keinerlei positiven Effekt auf den Menschen, wird zum Großteil jedoch von der Ozonschicht abgefangen.

Lassen Sie sich zudem nicht von einem Himmel voller Wolken täuschen. Auch an bedeckten Tagen erreichen bis zu 90 % der Strahlen die Erdoberfläche. Treffen Sie also immer entsprechende Maßnahmen.

Unterschiedliche Effekte von UV-Strahlung

Die auf unseren Planeten fallende UV-Strahlung kann sich nicht nur Einfluss auf den Menschen, sondern ebenso auf unsere Baustrukturen nehmen. Dieser ist teils positiv, teils negativ. Erfahren Sie hier mehr darüber!

Die Wirkung auf den menschlichen Körper

Die unterschiedlichen Formen der UV-Strahlung haben bereits gezeigt, dass diese durchaus gewünschte Einflüsse auf den menschlichen Körper nehmen kann. Georg Radinger, ein Lichtforscher der Donau-Universität Krems, bezeichnet die Wirkung von UV-A und UV-B deshalb auch als photophysikalisch.

Darunter versteht man die vorteilhaften Effekte wie die Anregung der Vitamin-D-Produktion. Denn gerade auf der Nordhalbkugel besteht aufgrund des vergleichsweise schwachen Lichteinfalls hier bei vielen Leuten ein Mangel. Experten empfehlen deshalb, dass Sie zwei- bis dreimal die Woche für etwa 15–30 Minuten Hände, Beine und Gesicht in die Sonne halten.

Auf einer Fensterbank steht eine Reihe an Topfpflanzen, die von UV-Lichtlampen bestrahlt werden
Verschiedene Lebewesen profitieren von UV-Strahlung

Negativ hingegen wirken sich die sogenannten photopathologischen Effekte auf uns aus. Georg Radinger definiert mit diesem Begriff die körperlichen Reaktionen auf Licht, die von Rötungen bis hin zum Hautkrebs reichen. Unterschätzen Sie dies nicht. In Deutschland verdoppelt sich die Anzahl der Neuerkrankungen aller 10 bis 15 Jahre. Doch nicht nur unsere Epidermis ist davon betroffen. Intensive Strahlung kann ebenso unsere Augen schädigen. Schützen Sie sich deshalb so gut wie möglich.

UV-Strahlung: Der Einfluss auf Bausubstanz

Die Eigenschaften einfallenden Lichts sind ebenso negativ an bzw. in Ihren Häusern spürbar. Auch wenn es nicht die eigentliche Bausubstanz angreift, zeigt es Effekte im Inneren. Durch UV-Strahlung können Böden, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände ihre Farbe verlieren. Besonders, wenn diese nah am Fenster stehen oder der Sonne häufig ausgesetzt sind. Dazu zählt beispielsweise Ihre Terrassen- oder Balkongarnitur.

Möglicherweise kennen Sie es auch aus Museen und Bibliotheken. Besonders empfindliche Gemälde oder Bücher hängen bzw. stehen hier hinter Glas. Der Grund: Einerseits müssen sie bei bestimmten Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit aufbewahrt, andererseits auch gegen UV-Strahlen geschützt lagern. Ähnlich wie Ihre persönlichen Gegenstände können Sie durch deren Einfluss über die Zeit hinweg verbleichen. Wie Sie sich davor schützen, erklären wir gleich noch.

So schützen Sie sich vor UV-Strahlung

Ob im Urlaub am Strand, auf der Liege im Garten oder während alltäglicher Besorgungen – scheint die Sonne, sollten Sie sich vor ihr schützen. Treffen Sie Ihrem Hauttypen entsprechende Maßnahmen und schirmen Sie besonders Kinder ab. Ihnen stehen folgende Optionen zur Verfügung.

Drei Personen laufen mit Snowboards unter dem Arm durch Schnee
Unterschätzen Sie nicht die verstärkende Wirkung von Schnee und Wasser

Orientierung am UV-Index

Ein Junge reibt sein Gesicht mit einer großzügigen Menge Sonnencreme ein
Ihren Körper können Sie auf unterschiedliche Art und Weise abschirmen

Beim Blick auf das bevorstehende Wetter, empfehlen wir ebenfalls nach dem UV-Index zu schauen. Je höher dieser ist, desto stärker ist auch die Strahlenbelastung. Bei einem Wert von 8 sollten Sie Schatten aufsuchen oder idealerweise drinnen bleiben. Gerade zum Sonnenhöchststand um die Mittagszeit ist die Strahlung am intensivsten. Pausieren Sie deshalb zum Beispiel Arbeiten im Garten oder verschieben Sie Erledigungen außer Haus auf den späten Nachmittag.

Bedenken Sie zudem, dass die UV-Strahlung durch Oberflächen wie Sand, Wasser oder Schnee erhöht sein kann. Gerade im Winterurlaub unterschätzen viele Menschen aufgrund der Kälte deshalb den Einwirkungsgrad der Sonne. Ähnliches passiert oftmals bei starkem Wind im Sommer.

Bedecken Sie Ihren Körper

Am einfachsten und meist ebenso effektivsten schützen Sie sich mit Kleidung sowie einer Kopfbedeckung. Tatsächlich gibt es auch Stoffe, die speziell gegen UV-Strahlung wirken. Diese ist besonders empfehlenswert, wenn sich starker Sonnenschein nicht vermeiden lässt, beispielsweise bei Tätigkeiten im Freien oder im Urlaub. Vergessen Sie ebenfalls nicht, empfindliche Stellen wie Ohren, Nacken und Fußrücken zu bedecken.

Hinzu kommt eine geeignete Sonnenbrille, um Augenschäden wie Linsentrübung vorzubeugen. Auch günstigere Modelle können dabei ausreichend sein. Abschließend sollten Sie alles eincremen, das nicht durch Ihre Textilien abgeschirmt ist. Hier noch ein paar weitere, essenzielle Hinweise: :

  • Die Kennzeichnung auf Ihrem Brillen-Gestell sollte idealerweise “UV-400” lauten. Entsprechend filtern die Gläser Wellenlängen bis zu 400 nm.
  • Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen Lichtschutzfaktor (LSF) von wenigstens 30 und für Jugendliche sowie Erwachsene von mindestens 20. Tragen Sie das Produkt eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auf und vergessen Sie nicht nachzucremen.
  • Wichtig ist, dass Sie Ihre Haut Stück für Stück an die UV-Strahlung gewöhnen. Beginnen Sie also im Halbschatten und arbeiten Sie sich vorwärts.
  • Den Gang zum Solarium empfehlen wir Ihnen hingegen nicht. Durch dieses wird Ihre Epidermis zusätzlich zur natürlichen UV-Strahlung durch künstliche belastet.

Schützt Glas vor UV-Strahlung?

Bei starker UV-Strahlung sollten Sie das Haus im Idealfall gar nicht erst verlassen. Doch wie verhält es sich in Innenräumen? Bieten Ihre Fenster genügend Abschirmung und kann das Gleiche über Autos gesagt werden? Lesen Sie jetzt mehr dazu!

Zwischen zwei Häuserblöcken fallen erste Strahlen des Sonnenaufgangs hindurch
Innerhalb von Gebäuden sind Sie nicht automatisch geschützt

UV-Durchlässigkeit von Glas

Abhängig von der Dicke des eingebauten Glases können die verschiedenen Wellenlängen von UV-Strahlung mehr oder weniger gut eindringen. Dies wird auch als Durchlässigkeit bzw. Transmission bezeichnet und lässt sich nur über spezielle Geräte messen. Je nach Glasart fällt diese unterschiedlich aus. Hier eine Übersicht:

GlasartGrad der Durchlässigkeit
einfaches Fensterglas (Flach-/Floatglas)
  • hohe Transmission an UV-A
  • guter Schutz gegen UV-B
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)
  • ähnliche Werte
Isolierglas
  • leicht erhöhter Widerstand gegen UV-A
  • guter Schutz gegen UV-B
Verbund-Sicherheitsglas (VSG)
  • geringste UV-A-Transmission (nur 2–4 %)
Plexi-/Acrylglas
  • Filtert zuverlässig bis 300 nm (UV-B und -C)
  • spezielle Ausführungen, die die UV-Strahlung streuen (Bsp.: für Gewächshäuser)
  • ebenfalls Varianten mit 100 % Schutz

UV Schutz für Ihr Zuhause

Ein angekipptes Dachfenster
Schirmen Sie sich und Ihre Einrichtung vor UV-Strahlung ab

Betrachten Sie unsere Tabelle, erkennen Sie, dass Sie in Innenräumen also nicht automatisch vor der Sonne geschützt sind. Meist sind in Häusern und Wohnung nämlich lediglich Fenster mit einfachen Scheiben verbaut. Allerdings sind nicht nur Sie selbst von der einfallenden Strahlung betroffen, sondern ebenso Ihre Kleidung, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Einen Sonnenbrand bekommen Sie hingegen durch das Stehen am Fenster eher weniger. Hierfür müssten Sie sich schon eine geraume Zeit an Ort und Stelle aufhalten. Trotzdem raten wir Ihnen, nachzurüsten. Denn durch UV-Strahlung ausgelöste Hauterkrankungen entstehen nicht von jetzt auf gleich. Da ist gerade am Haus zusätzlicher Schutz schnell angebracht. Unsere Empfehlungen:

UV-Schutzfolie. Erhältlich bei uns im Shop!

  • Mit Selbstklebenden UV-Schutzfolien hindern Sie nicht nur unwillkommene Wellenlängen beim Eindringen in Ihre Wohnräume, sondern blockieren ebenfalls das Ausbleichen Ihrer Möbel.
  • Lassen Sie das Licht gar nicht erst hinein und schlafen Sie besser mit Verdunklungsfolien.

Sonnenschutz im Auto

Sitzen Sie in Ihrem Fahrzeug, sind Sie tatsächlich recht gut vor UV-B- und UV-A-Strahlung bewahrt. Diese wird von den Gläsern abgehalten, weshalb Sie während langen Fahrten in den Urlaub keinen Sonnenbrand bekommen. Allerdings gilt dies nur für Ihre Frontscheibe. Von der Seite kann UV-Strahlung jeglicher Wellenlänge weiterhin gut in die Kabine eindringen.

Schützen Sie sich und Ihre Mitfahrer also auch hier vor und bedecken Sie die Schwachstellen. Verhelfen Sie hier mit Scheibenrollos, Sonnenschutzblenden oder Autotönungsfolie. Doch aufgepasst: Die ersten beiden Vorrichtungen sind im 180° Sichtbereich des Fahrers sind nicht erlaubt. Für die Passagiere in der hinteren Reihe ist dies aber kein Problem. Lernen Sie mehr zum Thema in unserem Beitrag Fahrzeug folieren!

Ein Auto in dem sich der Sonnenuntergang spiegelt
Autoscheiben halten UV-Strahlung nur zum Teil ab

Übrigens: Sollte es Ihnen doch einmal passieren, dass Möbel oder Kleidungsstücke durch die Sonne verbleichen, finden Sie in unserem Magazin ein paar interessante Beiträge. Werfen Sie beispielsweise einen Blick auf unsere Anleitung zum Folie plottern oder Upcycling. Mit diesen haben Sie die Spuren der Sonne im Handumdrehen versteckt.

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Autor: Martin Siegel

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