Bleibt es im Winter in Ihren vier Wänden bitterkalt und müssen Sie ständig gegenheizen? Finden Sie sich im Sommer in einer Sauna wieder und können gegen die hohen Temperaturen kaum ankämpfen? Dann spricht alles dafür, dass Ihr Eigenheim nicht richtig isoliert wurde. Doch kann man jetzt überhaupt noch etwas tun? Die Antwort ist ja. Wir verraten, wie Sie Ihr Haus dämmen können, an welchen Stellen das Nachrüsten besonders leicht ist und wie das Ganze kosteneffizient gelingt!
Kosten sparen: Warum Sie Ihr Haus dämmen sollten
Sie kennen sicher den Spruch „das Geld zum Fenster rauswerfen.“ Tatsächlich ist das bei einer schlechten Isolation des Hauses der Fall. Denn, ist Ihr Heim nicht ausreichend gedämmt, geht die Energie aus Ihren vier Wänden an die Umwelt verloren. Heizen Sie also oder verwenden Sie im Sommer eine Klimaanlage? Dann soll die anvisierte Temperatur in Ihren Räumen natürlich auch bestehen bleiben.
- Temperatur: Die Wärme bzw. Kühle im Innenraum bleibt besser erhalten.
- Kosten: Durch den geringeren Verlust an Energie senken Sie die Kühl- bzw. Heizkosten.
- Umweltschutz: Schalten Sie die Klimageräte seltener an, verbrauchen Sie weniger Energie, was wiederum die Umwelt und unsere Ressourcen schont
Lesen Sie hier, wie Sie effektiv Heizkosten sparen!Das Haus Dämmen ist also ein wichtiger Schritt in vielen Hinsichten. Doch können Sie aus einem Altbau überhaupt noch ein energieeffizientes Heim machen? Tatsächlich geht das. Besonders das Fenster Abdichten ist ein wichtiger Schritt und lässt sich mit der passenden Folie ganz leicht umsetzen. Aber auch Dach, Fassade und Keller lassen sich nachträglich optimieren. Dazu gleich noch mehr!
Bereiche: Wo am besten beginnen?
Eins vorab: Wollen Sie Ihr Haus dämmen, ist es nicht mit nur einem Schritt getan. Zwar können Sie die Fenster isolieren, doch bleiben die Fassaden, das Dach und Co. energiedurchlässig, bemerken Sie nur eine geringfügige Besserung. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel – wann genau und wie Sie Ihr Heim effizient abdichten, erklären wir jetzt!
Der U-Wert: Wie die Wärmeisolation prüfen?
Wissen Sie gar nicht so recht, ob sich das zusätzliche Fenster Isolieren, Dach Dämmen und Fassaden Abdichten lohnt? Dann sollten Sie einmal den U-Wert Ihres Heims bzw. der einzelnen Bauteile ermitteln. Dieser gibt nämlich an, wie hoch der Wärmeverlust ist. Konkret definiert er, wie viel Energie durch einen Quadratmeter Fläche pro Stunde verloren geht.
Das bedeutet für Sie, dass ein geringerer U-Wert dafür spricht, dass Wände, Türen und Fenster gut isoliert wurden. Je nach Bereich sind hier aber unterschiedliche Werte angesetzt. Das liegt einfach daran, dass die jeweiligen Regionen im Haus mehr oder weniger gut gedämmt werden können bzw. die Materialien den Wärmeaustausch definieren.
Bauteil | Sehr schlecht | Schlecht | Mittel | Gut | Sehr gut |
Dach | ≥ 1,00 | 0,60 | 0,30 | 0,22 | ≤ 0,15 |
Außenwand | ≥ 1,50 | 0,80 | 0,40 | 0,30 | ≤ 0,20 |
Fenster | 5,20 | 3,50 | 1,80 | 1,40 | ≤ 1,20 |
Warmer Kopf: Dach isolieren
Schmilzt im Winter der Schnee auf Ihrem Dach und hängen Eiszapfen von den Rändern? Dann ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass der obere Bereich Ihres Hauses nicht ausreichend gedämmt wurde. Denn das bedeutet, dass hier Wärme nach außen entweicht. Ihnen stehen nun zwei Möglichkeiten zum Nachrüsten zur Verfügung: zwischen und auf den Sparren.
Bei einem Neubau fällt die Wahl meist auf eine Dämmung auf den Sparren. Denn diese bringt eine lückenlose und damit optimale Wärmeisolation mit sich. Allerdings dürfen dafür noch keine Ziegel angebracht worden sein. Sind diese schon vorhanden, müssen sie erst abgenommen, dann das Dach isoliert und anschließend wieder eingedeckt werden. Bei einem bestehenden Haus bedeutet das also erheblichen Mehraufwand und entsprechende Kosten.
Wollen Sie ein bestehendes Haus dämmen, ist es darum leichter, mit einer Dachisolierung zwischen den Sparren zu arbeiten. Diese wird von innen angebracht und bietet eine gute Wärmeisolation. Abhängig ist diese von der Dicke des Dämmmaterials, welches wiederum an die Tiefe der Sparren gebunden ist, zwischen die es soll. Außerdem schleichen sich im Bereich der Holzbalken selbst Wärmebrücken – also Stellen, durch die die Kälte nach innen bzw. die Wärme nach außen gelangt – ein. Diese müssen Sie gegebenenfalls zusätzlich abdichten.v
Wärmequelle Hauswand: Fassaden dämmen
Auch wenn die Fassade nicht gut genug gedämmt ist, äußert sich das am meisten im Winter. Denn hier können Sie beobachten, dass der Schnee in der Umgebung schmilzt. Das bedeutet, dass das Wiesen- oder Wegstück direkt am Haus oft unbedeckt bleibt. Teilweise können Sie sogar selbst spüren, dass an der Hauswand eine Miniklimazone entstanden ist, in der es deutlich wärmer ist.
Um das Haus zu dämmen, wird in der Regel an der Außenseite der Fassade das entsprechende Material angebracht. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Optionen, die alle unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Neben der Wärmeisolation können hier auch Feuerfestigkeit, Wasserdichte und Co. eine Rolle spielen. Wichtig ist es darum, den Stoff auf Ihre Gegend sowie Ihr Eigentum abzustimmen.
Nachdem das Isolationsmaterial angebracht wurde, muss die Wand neu verputzt und gestrichen werden. Dennoch lohnt sich dieser Aufwand auch bei Bestandsbauten. Ein Haus zu dämmen von innen ergibt nur Sinn, wenn es sich um ein Objekt unter Denkmalschutz handelt, bei dem Sie die Fassade nicht verändern dürfen. Denn dabei entstehen meist zahlreiche Wärmebrücken, z.B. überall da, wo Wände aufeinandertreffen. Zudem können Sie keine oder nur noch schwer Gegenstände wie Gardinenstangen in diesen Bereichen montieren.
Heimliche Übeltäter: Keller und Dachstübchen
Sie kommen auf den Dachboden und es ist selbst im Winter schön warm? Im Keller das Gleiche? Oder spüren Sie, wie Ihre Füße im Erdgeschoss ständig frieren und das Schlafzimmer unter dem Dachgeschoss einfach nicht richtig warm wird? All das sind Hinweise, dass hier nachgerüstet werden muss und zwar an den Decken zwischen dem Keller und dem restlichen Haus sowie dem Dachboden und der darunterliegenden Etage.
Kalte Füße mag keiner, auch Ihr Haus nicht. Darum ist es besonders wichtig, dass Sie Ihren Keller isolieren und das nach allen Seiten. Denn gerade durch den unteren Bereich dringen gern Feuchtigkeit und Kälte ein. Das fördert Schimmel und kann auf die Dauer sogar Ihre Bausubstanz beschädigen. Am besten bringen Sie darum Dämmplatten an den Wänden, Decken und Böden an.
Inzwischen wird der Dachboden oft ausgebaut. Dann soll es hier natürlich auch gemütlich warm sein. Ist das allerdings nicht der Fall, geht in diesem Bereich häufig viel Energie verloren. Denn dort oben wird sie schließlich nicht sinnvoll genutzt. Wollen Sie sorgfältig Ihr Haus dämmen, arbeiten Sie darum mit Schüttmaterial oder Dämmplatten, um die Kälte oben und die Wärme unten zu behalten.
Kältequelle Fenster: Ringsherum das Haus dämmen
Nicht selten sind die Fenster die Problemzonen eines Hauses. Oben am U-Wert haben Sie es vielleicht schon gesehen: Die Glasscheiben isolieren einfach von Grund auf nicht so gut. Schließlich handelt es sich hierbei auch um ein relativ dünnes Material. Inzwischen hilft hier spezielles Isolierglas. Wer jedoch nicht extra die ganze Scheibe austauschen möchte, hat noch andere Möglichkeiten.
Erfahren Sie alles Wichtige über beschlagene Fenster!
Zunächst gilt es festzustellen, woher die Kälte überhaupt kommt. Gehen Sie dazu am besten mit einer Kerze entlang des Rahmens. Ist der Dichtgummi mit der Zeit spröde und undicht geworden, muss er getauscht werden. Das erkennen Sie, wenn die Flamme beginnt zu flackern. Ist die Scheibe selbst das Problem, beschlägt sie im Winter schneller. Das wiederum erhöht die Gefahr von Schimmel. Um dem vorzubeugen, ohne ein neues Glas einzusetzen, können Sie mit speziellen Isolierfolien arbeiten. Diese sorgen dafür, dass zum einen die Wärme im Raum besser erhalten bleibt und zum anderen der Taupunkt sinkt. So schwitzt Ihr Fenster nicht mehr so schnell.
Doch nicht nur im Winter sind schlecht isolierte Fenster ein Problem. Im Sommer dringt durch fast ungehindert Wärme in das Haus ein. Anstatt hier eine Klimaanlage einzubauen, die nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in den laufenden Kosten enorm ist, können Sie die Wärme gleich aussperren. Das funktioniert zum einen, indem Sie sorgfältig Ihr Haus dämmen und zum anderen mit speziellen Sonnenschutzfolien.
Fördergelder: Haus dämmen und sparen
Je nachdem, ob Sie das Haus beim Bau direkt isolieren oder das Projekt nachträglich angehen, stehen Ihnen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung. So gibt das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Abfuhrkontrolle) unter Umständen Zuschüsse. Auch die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet vergünstigte Kredite und Schuldenerlass an. Bei beiden Varianten ist es jedoch notwendig, dass ein unabhängiger Experte den Erfolg der jeweiligen Maßnahmen prüft und bestätigt.
Zudem können Sie das Haus Dämmen aber auch von der Steuer absetzen, solange das Eigenheim vor mehr als 10 Jahren errichtet wurde. Über 3 Jahre hinweg können bis zu 40.000 € geltend gemacht werden. So fällt das Renovieren gleich ein Stück leichter, vor allem, wenn Sie bedenken, dass Sie in Zukunft mit einem gut abgedichteten Haus bare Münze sparen werden.
Eine Antwort
Eine gute Wärmedämmung kann einen enormen Unterschied für den Energieverbrauch eines Hauses machen. Sie hält nicht nur die Wärme im Haus, sondern beugt auch Bauschäden vor und spart Geld. Besonders interessant finde ich die Integration von solarthermischen oder Photovoltaik-Elementen in die Wärmedämmung, um Sonnenstrahlen in Heizenergie oder Strom umzuwandeln. Das ist wirklich eine innovative Möglichkeit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu kombinieren. Denken Sie daran, dass eine lückenlose Dämmebene erstellt werden muss, um die beste Wirkung zu erzielen.